Erfolg und Trauer

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Sieger auf 86km jedoch Verlierer nach einer OP – Metronom von Mishaal HP aus der Morabaa lebt nicht mehr.

Jeder der ihn im heimatlichen Stall erlebt hatte, war beeindruckt von seiner Erscheinung, seiner kooperativen Art, seinem schönen, runden Galopp und seiner Größe.

Schon als Fohlen prämiert, hatte er auf der 2007 wieder eingeführten Körung nicht zuletzt wegen seiner fabelhaften Oberlinie und seiner Körpergröße von 1.60m eine goldene Schleife erhalten und wurde seitdem reiterlich ausgebildet. Wegen einer Trainingsverletzung sollte er auf tierärztlichen Rat möglichst viel geradeaus geritten werden und begann 2011 mit den ersten Distanzen.  Sein cooles Wesen  und sein unkomplizierter Charakter bei Transporten und Umstellung auf andere Gegebenheiten machten ihn zu einem aussichtsreichen Kandidaten. Problemlos lief er auf den Ritten neben Stuten, beim Decken immer zuverlässig und ordentlich im Umgang. Er war stets bereit, sein Letztes zu geben und vermittelte den Eindruck, dass er absoluten Spaß an langen Ritten hatte. Nie war er so kaputt, dass er nicht gleich im Ziel schon wieder fressen wollte.

In Michaela Kosel hatte er endlich eine Reiterin gefunden, die zeigen konnte, was in ihm steckt und die ein gemeinsames Ziel mit ihm hatte. 2014 startete sie erstmals mit ihm bei einem 60-km Ritt in strammem Tempo. Im Mai gewannen die beiden den 86-km Ritt in Bassum. Ende Juni ging es dann auf die 120km. Davon waren 80km schon zurück gelegt, als Metronom, wie immer super gut drauf, plötzlich von einem Galopp-Sprung zum anderen hinten rechts nicht mehr auftreten konnte.

Scheinbar war er auf etwas sehr spitzes getreten und hatte sich ernsthaft verletzt. Ich habe ihn gleich von der Strecke abgeholt und später in die Tierklinik gebracht. Dort wurde das Unheil dann offensichtlich, denn das Fesselbein war dreimal gebrochen. Die OP am darauffolgenden Tag verlief problemlos und die Schrauben saßen nach Auskunft des Operateurs perfekt. Leider wurde bei der Anfütterung am Folgetag offensichtlich ein Fehler gemacht, denn Metronom hatte eine wohl sehr schmerzhafte Kolik in der Nacht und muss sich dabei das frisch operierte Bein an der Boxenwand vollends zertrümmert haben. Abschied tut weh, auch wenn es für den anderen besser ist.

Von seinen Fohlen wurde in diesem Jahr Myrthes erstes Hengstfohlen AA Meydan prämiert. Auch er hat ziemlich lange Beine und ein bestechendes Wesen.

Ein Stutfohlen von diesem Jahr wird bei Michaela Kosel vielleicht eines Tages eine Distanz- oder Zuchtkarriere machen.

Zwei weitere rein ägyptische Töchter werden sicherlich im Gestüt bleiben und ihrem Vater Ehre machen.